Die Kettlebell Part 1
Die, die mich kennen, wissen, wie sehr ich die Kettlebell liebe.
Kettlebells sind für mich das effektivste und handlichste Trainingsgerät, das je erfunden wurde. Wenn man heutzutage immer neue Dinge erfinden, um Menschen in die Fitnessstudios zu locken und die Fitnessindustrie weiter anzukurbeln, dann lehne ich mich immer entspannt zurück, weil ich alles zuhause habe, um meinen gesamten Körper sowohl stärker als auch ausdauernder zu machen. Und das mit einer einzigen Kugel mit Griff.
Meine Anfänge mit der Kettlebell
Natürlich bin ich nicht morgens aufgewacht und habe mir meine Kettlebell geschnappt und der Rest ist Geschichte…oder so ähnlich.
Ich habe genauso mit Langhanteln, Kurzhanteln und Maschinen angefangen in Fitnessstudios wie alle anderen auch. Daran ist nichts verkehrtes. Jedes Trainingsgerät hat seine Berechtigung und jedes Trainingsgerät hat auch seine Herausforderungen. Maschinen können gut im ReHa Bereich sein und was man alles mit Lang-und Kurzhanteln anstellen kann, sieht man immer wieder an den vielen Crossfit-Athleten, die wirklich heftige Herausforderungen meistern.
Ich war 2010, 8 Jahre nach meiner Bandscheiben OP, wieder soweit, das ich richtig schwer trainieren konnte.
Mein Körper und auch mein Gehirn brauchten so lange, um sich von den Schmerzen und der ständigen Angst, es könnte wieder passieren, zu erholen. Über Jahre hatte ich bei den kleinsten Belastungen wieder dieses brennende Ziehen im rechten hinteren Oberschenkel, dass so markant ist.
Jedes Mal hatte ich sofort wieder aufgehört weiter Sport zu treiben. Bloß Pause machen. Und ja, es ging auch immer wieder weg. Es waren neuronale Phantomschmerzen. Mein ZNS hatte nicht vergessen.
Wie dem auch sei, nach 5 Jahren konnte ich langsam wieder anfangen regelmäßig Sport zu treiben und nach acht Jahren war ich zurück.
Ich legte auch nach einer kurzen Einstiegszeit, schnell an Masse zu und kletterte innerhalb von 5 Jahren von 75 kg auf 92kg, wobei da nicht nur Muskeln dabei waren.
Mir wurde dann aber das Training zu langweilig. Auch bemerkte ich, wie ich einige Bewegungen im Alltag weniger gut machen konnte. Ausserdem fing ich beim Treppensteigen an zu schnaufen. Uncool, wenn man in seinen 30ern ist.
Nun, es ist prinzipiell uncool. Auf das berühmte Cardiotraining hatte ich aber wenig Lust. Auf der Stelle Fahrradfahren und TV gucke ist auch ätzend.
Ich beschloss also eine Pause einzulegen, die dann ein Jahr dauerte. Ich verlor Gewicht, das schnaufen ging weg, aber schocken tat das auch nicht.
Also zurück ins Fitnessstudio. Dort hatte man aber aufgerüstet. Es gab dirt Kettlebells.
Enter the Kettlebell
Ich hatte anfangs natürlich keine Ahnung, was man alles mit der Kettlebell anfangen konnte. Ich benutzte sie erst einmal wie eine Kurzhantel.
Das ging einigen Fällen gut, in anderen Fällen wurde das eine ganz schön wackelige Angelegenheit.
Ich bin so gepolt, dass ich aber immer wieder etwas neu lernen will und muss. Also habe ich auf YouTube nach Trainingsvideos gesucht und Pavel Tsatsouline gefunden. Merkwürdiger Typ. Aber schien Ahnung zu haben und ich fing so gleich an, den Swing auszuprobieren.
Holla! Ich hatte Probleme auf den Füssen zu bleiben! Und das schockte. Das ich auch das Gefühl hatte, auseinandergerissen zu werden, war nebensächlich. Es machte Spaß und ich war innerhalb kürzester Zeit platt.
Ich hatte natürlich am Anfang zu viel Gewicht gewählt. Das war klar. Aber ich konnte das Gewicht trotzdem gut kontrollieren.
Innerhalb der nächsten Wochen und Monate schaffte ich mir dann die sechs Grundtechniken drauf: Swing, Clean, Press, Squat, Snatch und Turkish Get Up.
Der Snatch ist auch dafür verantwortlich,daß ich beim Training im Februar diesen Jahres ein Allzeithoch von 223 Schlägen pro Minute als Herzfrequenz erreichte und mich dabei noch super fühlte.
Und ja, ich habe auch manuell nachgemessen und es war korrekt.
Kettlebells sind für mich das ultimative Trainingsgerät. Sie sind leicht zu verstauen, man kann sie in den Urlaub mitnehmen, sie sind sofort verfügbar und sie ballern wie nichts.
Dazu kommt, daß die Lernkurve hoch bleibt und man immer wieder etwas neues lernt, ob man will oder nicht. Denn wenn diese Kugel erst einmal in Bewegung gesetzt ist, hält man sie auch nicht so schnell auf. Sie ist ein Geschoß und es braucht viel Skills, um sie kontrollieren zu können.
Sie macht unheimlich Spaß und sie hat meine Sicht auch auf die Fitnessbranche verändert. Es braucht nicht viel, um fit zu werden. Und meine richtig fit und nicht nur gut aussehend.
Kraft+Ausdauer=Dominanz
Das ist die Formel für körperliche Fitness, die man dann auf die 10 Bewegungen, die ein Mensch ausführen kann, anwendet.
Kauf Dir eine Kettlebell und fange heute noch an, dich damit zu beschäftigen. Werde stark, ausdauernd und gesund!