Trainingstagebuch: Was tun, wenn Du zu wenig Gewicht hast

Gestern hatte ich gefühlt nicht so viel Kraft wie sonst. Irgendwie steckte das Taining von Vorgestern noch in mir.

Trotzdem wollte ich trainieren. Ich hatte das Bedürfnis etwas zu machen.

Laufen kroch kurz durch meinen Kopf. Ich verwarf es aber gleich wieder. Ich mag nicht laufen und mache es nur 1x pro Woche.

Gerade dann solltest du das machen, würden jetzt einige Coaches zu mir sagen. Mach immer das, was dir heute schwer fällt. Ja, stimmt. Aber ne, heute. Ich bin schließlich auch nur Mensch und Sklave meiner Emotionen.

Kettlebells

Kettlebelltraining

Viel Gewicht ging heute also nicht. Dann nehme ich halt weniger.

Meine 12Kg Kettlebell hat eigentlich mehr oder weniger schon ausgedient. Ich nutze sie nur noch, wenn ich etwas neues ausprobieren will und die Verletzungsgefahr niedrig halten will. Ausserdem ist es am Anfang immer gut, ein leichtes Gewicht zu nehmen, um die Technik zu erlernen.

Aber ein gesamtes Workout damit zu machen, hatte ich noch nicht überlegt.

Gut, dann brauchte ich eine Aufgabe.

Das war recht einfach überlegt. Ich durfte machen, was mir in den Sinn kommt mit der Kettlebell. Die einzige Bedingung war, daß sie nicht den Boden berührt.

Und dann habe ich angefangen.

Flow

Was anfangs noch eher mühsam war, entwickelte sich schnell zu einer sehr spaßigen Angelegenheit.

Erst war ich noch techniklastig unterwegs. Wenn man lernt, daß man sich im Vorfeld überlegt, welche Übungen man absolvieren will und jetzt plötzlich Freestyle unterwegs ist, braucht das Gehirn schon etwas.

Ich habe mich aber recht schnell daran gewöhnt. Ich konnte auch das Tempo immer wieder anziehen oder verringern. Und habe irgendwann einen Rhythmus gefunden.

Und dann kamen die Wiederholungen rein.

Wenn Du wenig Gewicht hat, brauchst Du Volumen. Und das alles macht einen Flow.

Kettlebell ist zu leicht

Die 12er ist für mich zu leicht, keine Frage, aber das Training wurde trotzdem anstrengend. Natürlich. Schleudere ein Gewicht über einen Zeitraum X ununterbrochen herum und jeder Körper reagiert darauf. Volumentraining.

Viele von euch haben gerade nur Zugriff auf vielleicht eine Kettlebell. Gerade die ganze leichten und die ganz schweren Gewichtsgrößen sind zur Zeit im Handel erhältlich und wenn man die moderaten Größen bekommt, sind sie wegen der Nachfrage abnorm teuer. Covid Krise und der Drang nach Homegym sei Dank.

Daher mein Tipp. Macht mehr.

Mark Wildman, ein amerikanischer Celebrity Trainer, der nur mit Kettlebells, Clubbells und Steel Maces arbeitet sagt immer „Do more. Better.“

Und das stimmt auch. Legt los, wiederholt. Lernt neue Bewegungen, habt Spaß.

Lasst Euch nicht aufhalten, wenn ihr scheinbar zu wenig Gewicht zu Hause habt. Es wird anstrengend werden. Ihr braucht nur mehr Zeit und Tempovaribilität.

Ihr braucht Volumen.

Der Rest meines Trainings

Ich machte nach 15 min eine Pause und legte dann noch einmal 15min nach.

Insgesamt habe ich in den 33 min knapp 300kal. verbrannt mit einer Durchschnittlichen Herzfrequenz von 129 Schlägen/min.

Das sind aber nur die Zahlen.

Was v.a. im Gedächtnis bleibt, ist der Spaß, in einen Kettlebellflow gekommen zu sein, in dem ich nicht mehr nachdachte, nur noch machte und reagierte. Ich habe keine Wiederholungen gezählt. Ich habe einfach die Kettlebell benutzt.

Als Finisher habe ich mir dann noch 2 Kettlebells geschnappt und habe 10 min Farmers Walk gemacht. Es waren 2x24kg. Aber dazu im nächsten Blogartikel mehr.

Viel Spaß beim nachmachen!

Das Video

Ich filme meine Workouts immer, damit ich a) meine Technik beurteilen kann und b) natürlich auch Material für Social media habe.

Hier ist ein kleiner Ausschnitt vom gestrigen Training.

https://youtu.be/0gkLf16MAJk

Jörg Siegwarth

Zurück nach oben