Krav Maga und Kettlebells Teil 2

Krav Maga und Kettlebells. Ich habe schon einmal einen Blogartikel über dieses Thema geschrieben. Aber wie alles im Leben, entwickelt man seine Ansichten weiter und deshalb möchte ich dieses Thema heut noch einmal aufgreifen, weil es wichtig ist,

Selbstverteidigung

Ja, Selbstverteidigung ist für jeden Menschen da und die Techniken von IKI Krav Maga, dem Verband, dem ich angehöre, sollen für jede Frau und Mann, egal ob fit oder nicht, anwendbar sein.

Das ist alles richtig und wichtig und es sind grundsätzliche Kriterien für mich.

Dennoch bin ich der Meinung, das wir unsere Chancen verbessern können, wenn wir einiges andere am Körper mit trainieren, das in den Fitnessbereich hineingeht.

Wer jetzt glaubt, ich meine eine Art Bodybuilding Training, damit man durch möglichst viel Muskelmasse voluminöser aussieht und dadurch vielleicht abschreckender, der liegt komplett falsch.

Ganz im Gegenteil ist es überhaupt nicht von Vorteil, große, dicke Muskeln zu haben. Sie hemmen eher die Beweglichkeit und Koordination.

Kettlebelltraining

In einem Athletiktraining für Krav Maga und auch andere Martial Arts gibt es immer dieselben grundlegenden Elemente, die sich dann in sportspezifische Trainingseinheiten unterscheiden.
Und obwohl Krav Maga natürlich keine Sportart ist, benötigt sie diese sportspezifischen Trainingseinheiten.

Diese führen dann unterstützend zu psychischer und physchischer Vorbereitung, die wir im Krav Maga ja wollen.

Für alle Trainingseinheiten sind hier ballistische Trainingsgeräte zu bevorzugen. Sie sollten 80-90% des Trainings ausmachen.

Mit ballistischen Trainingsgeräten sind v.a. Kettlebells, Heavy Clubbells und Steel Maces gemeint.

Der Einfachheit halber werde ich aber heute nur über Kettlebells schreiben. Sie sind der Grundstein für jegliche ballistischen Übungen.

Das Training mit Kettlebells hat mich in meinem Krav Maga Training besser gemacht und gleichzeitig für eine stabilere Gesundheit gesorgt. Und das wollen wir ja alle, nicht wahr?

Kettlebell Training ist zum einen anstrengend.

Ich meine hier nicht, daß man dabei schwitzt. Das wirst du so wie so.

Nein, Kettlebell Training ist so anstrengend, daß du währenddessen aufhören möchtest und trotzdem weiter machst.

Es ist mental anstrengend. Es ist herausfordernd, und es ist schult deine mentale Härte und Durchhaltevermögen.

Dein Körper muß bei jeder Bewegung aufpassen, nicht aus dem Gleichgewicht zu kommen und gleichzeitig mußt du die 12-32kg schwere Eisenkugel um deinen Körper herum bewegen. Hoch, runter, vor, zurück und drumherum.

Alle Richtungen.

Nichts ist ausgeglichen, nichts ist symmetrisch. Das ist anstrengend für den Körper und somit nach einiger Zeit auch mental. Weil es weh tun wird. Auch in deinem Kopf.

Durch die unheimliche Bewegungsvielfalt wird aber wie gerade Schin erwähnt, dein Körper gezwungen für mehr Stabilität zu sorgen. Und das ist nicht alles. Hinzu kommen innere und äußere Koordination und Mobilität.

Deine Muskeln lernen sich schneller auf Richtungswechsel einzustellen, schneller zu kontrahieren und für mehr explosive Power zu sorgen,

Genau das, was du fürs Krav Maga oder eine andere Martial Art benötigst.

Besonders hervor heben möchte ich hier die Core-Stabilität, die auch im Alltag von Nöten ist. Und die ein Großteil nicht richtig trainiert, sprich nur mit Crunches oder SitUps bearbeitet, damit man etwas zum gucken hat im Spiegel.

Mentale Herausforderung

Ich möchte noch einmal auf die mentale Herausforderung eines Kettlebell Trainings zurückkommen und es noch einmal deutlicher machen, was es heißt.

Jeder Bewegung geht ein mentaler Auslöser voraus. Das Gehirn bewegt den Körper und jede körperliche Bewegung ist zunächst eine geistige Absicht zu handeln.

Harte Kettlebell-Workouts lehren uns, wie wir uns durch Widerstand „kämpfen“. Dein Körper fühlt sich müde an und möchte, dass du aufhörst. Dein Geist wird abgelenkt und beginnt zu denken: „Es ist genug“, „Warum tue ich das?“ oder „Ich habe noch andere Dinge zu tun“. Der Geist versucht, dich davon zu überzeugen, aufzuhören. Und du machst trotzdem weiter.

Alles im Körper und somit auch das Gehirn ist trainierbar. Wir können unsere Widerstandsfähigkeit ausbauen und dafür brauchen wir kontrollierten Stress.
Ich bin ein großer Verfechter davon, daß unsere Psyche der große Knackpunkt in einer Stresssituation ist, nicht unser Körper.

Krav Maga und Kettlebells

Mein Hauptaugenmerk liegt daher neben den obligatorischen Techniken v.a. im psychischen Training. Kettlebell Training erfüllt das zu einem Großteil. Crossfit würde es auch tun. Aber in diesem Fall, sind es Kettlebells, die vor zu ziehen sind.

Wir müssen unsere Körper an den Rand der Belastungsfähigkeit bringen, um von hier an weiterzumachen,
Natürlich kann ich auch ein superhartes Sparring Training im Krav Maga absolvieren, aber mein Verletzungsrisiko ist hier zu hoch. Das gilt immer zu vermeiden. Außerdem ist so ein Training nichts für den Otto-Normal-Teilnehmer, der Selbstverteidigung lernen möchte.

Wir müssen Wege schaffen, die es jedem erlaubt, sich an solch einen Stress heranzukommen tasten und ihn nicht zu verschrecken.

Ich bin der Überzeugung, daß es auch anders funktioniert. Techniktraining mit moderater bis leicht gesteigerter Intensität, Sparring mit leichter bis moderater Intensität und ein ballistisches Training mit Kettlebells, daß ist hoher Intensität endet und gesteigert wird.

Der Kampf gegen körperliche und geistige Widerstände wird dich stark machen und deine Chancen um ein vielfaches erhöhen, wenn es um deine Selbstverteidigung geht.

Kettlebell Training ist Arbeit unter Stress. Aber es ist kontrollierbarer Stress. Du solltest es ausprobieren und dein Training überdenken. Krav Maga und Kettlebells gehören zusammen.

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Jörg Siegwarth

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