Ich bin Krav Maga Lehrer. Ich unterrichte Selbstverteidigung und trainiere mit Kettlebells.
IKI Krav Maga ist darauf ausgelegt, von jedem anwendbar zu sein. Egal, ob er fit ist oder nicht. Stark ist oder nicht. Es ist Krav Maga für die Leute. Normale Leute.
Moshe Katz, mein Lehrer und Gründer von IKI, betont das immer wieder. Und ich bin davon überzeugt.
Nun rede, schreibe und spreche ich ja auch viel über Kettlebells, Clubbells etc. Ich trainiere fast ausschließlich damit. Ich propagiere sie auch als Fitnesstool.
Passt das zusammen?
Erst einmal ja nicht.
Ich widerspreche mir hier ja ganz offensichtlich.
Wer aber weiß, wie ich den Begriff „Fitness“ definiere und was für einen Zweck Kettlebells haben, der wird erkennen, daß mein „Fitnesstraining“ und mein Selbstverteidigungssystem sehr gut zusammen passen.
Mit Kettlebells kann genau die Bewegungsabläufe nachmachen, die ich für Krav Maga brauche.
Besser noch: meine neuronalen Leitungen im Körper bekommen einen besseren Input, weil es mit Gewicht passiert.
Mein Körper muß sich an Disbalancen gewöhnen, meine Reaktionsfähigkeit wird besser und mein Körper lernt unter Stress zu arbeiten.
Die Kombinationen der Abläufe meiner Muskelkontraktionen werden beim Kettlebelltraining ständig neu herausgefordert.
Und nebenbei werde ich stärker. Meine Rumpfmuskulatur wird stabiler und meine Körperhaltung verändert sich.
Ich tue also etwas für meine Selbstverteidigung.
Was der Mensch alles können muß
Der menschliche Körper ist für viele Dinge ausgelegt und entwickelt worden von der Evolution.
Jeder von uns kann gehen, laufen, klettern, balancieren, schwimmen, auf allen vieren sich bewegen, werfen, springen, heben und kämpfen.
Mit kämpfen meine ich Selbstverteidigung.
Das sind unsere fundamentalen Eigenschaften, für die wir gemacht sind. Sonst hätten wir die Evolution nicht überlebt.
Und in der Lage zu sein, diese Dinge auch tatsächlich machen zu können, daß ist für mich „Fitness“.
Man kann es auch „Lebensfähigkeit“ nennen.
Was also spricht dagegen, meine „Fitness“ weiter zu verbessern und mit ballistisch-dynamischen Geräten einen Großteil dieser Fähigkeiten zu verbessern?
Nicht nur, daß ich in der Lage bin, schneller zu reagieren…Ich kann auch härter zuschlagen. Ich kann schneller laufen und ich kann mich koordinativ besser bewegen. All das benötige ich für mein Leben.
Training im Fitnessstudio ist mir da zu einseitig und zu fokussiert auf nur eine Sache.
Es ist eher die Vielfältigkeit von Bewegung, die mich reizt.
Meinen Körper auf dahin zu bringen, daß mich so wenig wie möglich stört.
Denn das ist doch mein Ziel: ich möchte in Ruhe gelassen werden. Ob das von Aggressionen und Gewalt ist (Selbstverteidigung), Krankheiten oder irgendwelchen Hilfsmitteln, die mich im Bewegungsalltag dauerhaft unterstützen müssen (Rollatoren etc.)
Kettlebell und Clubbelltraining entspricht im vollen Umfang meiner Definition von Fitness. Es unterstützt meine Skills und entdeckt auch neue.
Ich habe schon ein paar Artikel über Kettlebells geschrieben.
Kettlebells sind für mich persönlich die Entdeckung schlecht hin. Sie haben mich weg vom Fitnessstudio hin zum Homegym gebracht, in dem ich meine Vorstellung von „fit sein“ nachgehen kann.
Kettlebells und Krav Maga
Ja, beides passt zusammen. Natürlich gehe ich mit der Einstellung, daß Selbstverteidigung auch für antrainierte Menschen erreichbar und durchführbar sein muß.
Mir persönlich reicht das aber nicht. Ich bin gerne mehr vorbereitet. Ich möchte in der Lage sein, Mensch zu sein und das beinhaltet auch in der Lage zu sein, oben genannte Fähigkeiten so zu nutzen, wie es mein Körper vorsieht.
Kettlebells können dabei helfen. Mir helfen sie.

Natürlich können wir auch über die Vorteile von Kraft, Kraftausdauer und Athletik sprechen. Ich glaube aber, daß dies tatsächlich zu weit gehen würde beim Otto-Normal-Bürger.
Insgesamt kann man sagen, dass für Krav Maga und auch Kampfsport die Kettlebell die beste Option ist, besser zu werden.
Warum die Kettlebell mit das vielseitigste Tool für die Gesundheit und die Athletik ist, werde ich in einem anderen Post schreiben.