Unsere Lebenszeit ist begrenzt. Das ist an sich keine Neuigkeit, aber wenn du dir einmal überlegst, daß jeder andere Mensch in deinem Leben versucht, dich ständig zu manipulieren, um das Bestmögliche für sich herauszuschlagen und du in diesem Spiel kräftig mit mischt und gleichzeitig versuchst die dagegen zu schützen, ist das hier nicht nur ein langer Satz, sondern wirklich eine Neuigkeit.
Die meiste Zeit verbringen wir damit uns gegenseitig zu manipulieren und uns dagegen zu schützen.
Das klingt erst einmal furchtbar und in gewisser Weise ist es das auch, aber es ist menschlich und wir sind eigentlich daran gewöhnt.
Solange es einen bestimmten Punkt nicht überschreitet.
Vor einigen Jahrzehnten hat die Werbeindustrie (die es damals noch nicht gab), herausgefunden, daß man diese Eigenschaft doch prima für seine Zwecke nutzen konnte.
im 21. Jahrhundert ist das ganze jetzt perfektioniert. Wir werden zum Kauf von Waren manipuliert und hinterfragen gar nicht mehr, ob es für uns von Wert ist.
Seit ca. 10 Jahren müssen wir und zudem mit einer Macht auseinandersetzen, die sich Social media nennt.
Social Media befeuert Manipulation in eine absurde Höhe.
Wo wir uns früher mit Meinungen und Ansichten von vielleicht 5-10 Menschen und deren Manipulationsangriffen auseinander setzen mußten, sind wir heute von hunderten von Meinungen belagert.
Bei all diesen „Angeboten“ verliert da schnell den Überblick, die Geduld und den Verstand.
Es gibt für alles mindestens eine, wenn nicht mehrere Ansichten und Interpretationen. Mittlerweile leider sogar in der Wissenschaft.
Klarheit schaffen mit Struktur
Um diesem ganzen Gewusel Einhalt zu gebieten, habe ich mir letzten Sommer vorgenommen, Dinge in meinem Leben zu ändern.
Angefangen habe ich mit dem Zeitraum zwischen zu Bett gehen und Aufstehen bzw. mit den Dingen direkt davor.
Ich habe angefangen mit einer Abend- und Morgenroutine.
Gewohnheiten verändern kann man nicht ad hoc.
Man scheitert wirklich, wenn man von 0 auf 100 will.
Alles (!) braucht seine Zeit.
Auch wenn uns unsere Umgebung einreden will, daß man mit 21 Jahren es schon zum Millionär gebracht hat, weil man T-Shirt vollautomatisiert und ohne aktives Handeln online verkauft hat im letzten Monat.
Die kleinste Einheit der Gewohnheit
Du kannst immer nur die kleinste Einheit verändern, wenn du an deinen Gewohnheiten herumbastelst.
Für mich war das, den Wecker eine Stunde früher zu stellen. 5 Uhr. Jeden Tag.
Das löste bei mir eine Kettenreaktion aus.
- Müdigkeit, wenn ich nicht abends früher zu Bett gegangen bin
- was macht man um 5 Uhr morgens?
Ich habe dann angefangen, beides einzurichten.
Deshalb sieht meine Morgenroutine heute jetzt so aus:
- 5 Uhr aufstehen
- aus dem Fenster gucken, Stille geniessen
- Kaffee kochen und einen Kaffee trinken
- Instagram gucken, DMs beantworten etc
- Computer an und arbeiten
- 6:30 Familie wecken
- mit dem Hund raus
- gemeinsam frühstücken mit Familie
Um 8 Uhr haben wir für unsere Tochter den Beginn von Homeschooling gesetzt. Wie ein normaler Schultag.
Strategien für die Psyche
Gerade in Zeiten von Homeoffice, Homeschooling, Lockdown etc. neigen wird dazu, gewisse Abläufe lascher zu betrachten.
Ich bin da kein Fan von.
Ich bin eher davon überzeugt, daß man trotz eingeschränkterem Leben eine feste Tagesstrukur aufrecht erhalten muß. Auch am Wochenende.
Sie gibt uns halt und sie läßt uns weniger nachdenken.
Manipuliert werden wir ständig, Es ist eine Tatsache, daß man ihr nicht entkommt.
Aber ich bin in der Lage, die Manipulation zu steuern.
Ab heute werde ich zu meiner Morgenroutine eine weitere kleine Einheit hinzufügen.
Ich werde mein Handy ausschalten für den gesamten Vormittag.
Ich werde mich quasi von der Welt abkapseln.
Wer macht mit?