Ich möchte superfunktional zu sein.
Die Fähigkeiten, die ich mir in den letzten 45 Jahren erarbeitet habe, will ich erhalten und ausbauen. Und die Dinge, die ich bislang nicht erreicht habe, will ich noch machen. Für mich ist das Erlernen neuer Skills essentiell.
Ich bin mir bewußt, daß ich gegen die Zeit an arbeite. Ich arbeite gegen mein Ende hin. Biologisch habe ich meinen Zenit schon überschritten.
Viele nehmen das auch als Grund, warum man nicht mehr anfangen sollte zu trainieren. Man sei nicht mehr so belastbar. Pass bloß auf deine Knochen auf.
Der Job ist wichtig. Leistung zeigen im Beruf ist wichtig, Wozu habe man schließlich all die Jahre hin gearbeitet?
Stimmt. Das ist ein Gesichtspunkt.
Ich bin aber der Meinung, daß ich auf dem Höhepunkt meines Lebens bin. Und da werde ich auch noch mit Mitte 50 und 60 etc. sein.
Ich habe schon eine Menge Anläufe in meinem Leben genommen. Ich habe mich immer ausprobiert.
Ich habe Dinge neu erlernt und habe zugehört. Dadurch bin ich sehr gut in vielen Disziplinen geworden. Nie so hervorragend wie jemand, der sich spezialisiert, aber sehr gut. Und dann bin ich meistens weitergezogen und habe einen neuen Still gelernt.
Das ist meine Konstante.
Meine Trainingsmethode
Superfunktional in der Fitness heißt für mich, für alles bereit zu sein. Ich möchte nicht nur stark sein. Ich möchte diese Kraft auch über einen großen Zeitraum heraus aufrecht erhalten können.
Ich möchte lange Strecken laufen, klettern, werfen können. Ich möchte kämpfen können, wenn ich es muß. Meine kognitiven und koordinativen Leistungen müssen stimmen.
Ich möchte Mensch sein. Körperlich und geistig.
Was es bedeutet Fit zu sein, hatte ich in meinem allerersten Blogartikel hier schon einmal geschrieben.
Wenn man es genau sieht und den Vergleich wagt, versuche ich wie Batman zu werden.
Was tatsächlich lächerlich klingt, ist aber gar nicht so weit entfernt, von dem was ich erreichen will.
Batman Training

Natürlich laufe ich nicht in einem schwarzen Anzug rum und jage Kriminelle. Es geht mir darum, wie Batman physisch und psychisch sein muß, damit er seine Heldentaten erledigen kann.
Batman muß von allen Skills etwas haben. Er ist nicht spezialisiert.
- er muß eine ausgeprägte Kraftausdauer besitzen. Allein sein Kostüm wiegt viel und das muß er über Stunden herum tragen können
- er muß über eine ausgeprägte Kondition verfügen. Batman läuft viel
- er muß springen, laufen, klettern können. Batman braucht also einen Parcours zum üben
- seine relative Stärke muß im Verhältnis zu seinem Gewicht hoch sein
- er muß unter Stress gezielt werfen können. Batman muß also nicht nur seinen Wurfarm trainieren, sondern auch lernen präzise zu sein, wenn es unmöglich ist
- seine maximale Stärke muß hoch sein. Batman muß Türen eintreten, Gegner kontern etc können. Dafür braucht es auch Maximaltraining, jedoch nicht v.a. klassisch in der Sagital- und Frontalebene (Langhantel, hoch/runter Bewegung), sondern v.a. aus der Rotation heraus (Serape-Effekt)
- psychomotorische Wachsamkeit: Batman muß auch nach einer durchgearbeiteten Nacht noch wach und aufmerksam sein.
- Batman braucht ein ausgeprägtes kinaesthetisches Verständnis für seinen Körper. Er muß wissen, wo er sich befindet im Raum, was ihm bei Aktionen wie das Balancieren hilft.
- Er muß Explosivkraft besitzen
- Er braucht eine ausgeprägte Trapeziusmuskulatur, v.a. die obere, um Verletzungen der Halswirbelsäule (durch Kämpfe) zu verringern.
- Batman braucht auch eine ausgeprägte Griffkraft
- Er muß schnell Entscheidungen treffen können
- und er muß ein unverwüstliches Mindest haben
- Batman muß keine Ballerina sein, aber er braucht ein gewisses Maß an Mobilität
- Und er muß beidhändig in der Lage sein zu agieren

Meine Trainingsmethode: superfunktional
Das ist eine Menge Holz, um superfunktional zu werden. Es zerschießt im Grunde genommen alles, was ein Sportprogramm ausmacht.
Aber es ist auch gar nicht in meinem Sinne, in etwas einzelnem gut zu werden. Ich will so viel wie möglich können.
Für mich bedeutet das alltagstauglich zu sein.

Natürlich habe ich meine Schwerpunkte. Aber ich lasse die anderen Disziplinen nie aus dem Auge. Ich trainiere für alles.
Batman ist Fiktion. Ganz klar. Aber er stellt einen Typen Mensch dar, dessen Fähigkeiten ständig ausgebaut und erweitert werden. Das ist das eigentliche Ziel. Wozu sich limitieren? Wozu sich spezialisieren, wenn ich „nur“ meinen Körper und Geist verbessern will, ohne eine Sportart spezifisch betreibe.
Was will ich denn als Ottonormal Mensch erreichen?
Ich will gesund sein. Ich möchte meinen Alltag besser durchleben können.
Dafür brauche ich einen gesunden Körper und Geist.
Und das erreicht man nur durch aktives Tun in allen Disziplinen. Ich muß offen sein für neues, anderes, vielleicht erst einmal merkwürdiges, wie ein Vergleich zu einer fiktiven Comicfigur wie Batman.
Trainingstagebuch – Superfunktionales Training
Und genauso trainiere ich.
Belohnt werde ich mit der Form meines Lebens. Und ich war nie richtig aus der Form. Ich werde bald 46 Jahre alt und ich werde besser im Vergleich zu meinem früheren Ich.
Und nur dieser Vergleich ist zulässig.
Mein Training gestern bestand aus verschiedenen ballistischen Übungen mit der Kettlebell sowie einem 60min zügigem Spaziergang.
Der Fokus lag gestern auf Kraftausdauer. Viel Gewicht über einen langen Zeitraum bewegen. Das funktioniert mit Intervallen sehr gut und ordentlich Volumen.
Hier ein kurzer Zusammenschnitt:
Superfunktional zu sein bedeutet für mich aus einem riesigen Topf an Möglichkeiten schöpfen zu können.
Mensch sein bedeutet so viele Möglichkeiten zu haben, wie man sich gar nicht vorstellt. Und für uns, die nicht spezialisiert trainieren müssen, ist es ungemein notwendig Alltagstauglichkeit zu generieren und einen gesunden Körper und Geist zu haben.
Darauf arbeite ich persönlich hin. Das ist meine Trainingsmethode.
Du wirst stärker, schlanker, ausdauernder, spritziger, explosiver, kognitiv schärfer auf allen Ebenen. Das komplette Paket.
Die Gesetze der Trainingsdidaktik bleiben. Ich mische nur die Karten anders.
Warum also nicht Batman werden?