„Trainiere, damit du schneller, stärker und klüger wirst“ macht für mich vollkommen Sinn.
Ich verstehe es nicht, wenn jemand in nur einer Disziplin besser werden will. Es macht keinen Sinn.
Es sei denn du bist in einer bestimmten Sportart zu Hause, trainierst im Verein und für Wettkämpfe.
Aber selbst da, ist der Ausflug in andere Trainingsdisziplinen ein Gewinn, um besser zu werden.
Aber davon einmal abgesehen, macht es keinen Sinn.
Das Ziel eines jeden sollte doch sein, seine physischen und psychischen Bedingungen zu verbessern, damit man geistig und körperlich Gesund bleibt. Diese Superspezialisierung ist da vollkommen unsinnig.
Zumindest aus meiner Sicht.

Auf den sozialen Medien ist es überdeutlich. Da werden Deadlifts, Bankdrücken und Kniebeugen mit 1 Rep Max Gewichten gezogen und gedrückt, um was zu erreichen?
Ja, natürlich…tolle Leistung. Aber das Ziel? Likes und Followers? Oder einfach nur der Beste in ihrem Studio zu sein? Keine Ahnung.
Aber was verpassen diese Athleten in ihrem Training?
Was ist mit Mobility, Rotationskraft, Kraftausdauer…? Der Gesundheitsaspekt wird vollkommen ausser Acht gelassen.
Natürlich sind diese Menschen stark. Keine Frage. Und das Training in den 3 Disziplinen hat eine erste direkte Verbesserung auf die Gesundheit und den Alltag.
Aber was ist der Unterschied, ob ich 180 oder 150kg ziehen kann? Abgesehen vom Gewicht.
Die Gefahr, daß ich mich mit steigendem Gewicht auch einem höheren Verletzungsrisiko aussetze, wird oft ignoriert.
Die Leistung zählt. Aber wo ist der Wettkampf? Wo der Preis? Und vor allem, wo ist der Trainer, der so etwas steuert?
Die meisten Menschen trainieren wahrscheinlich nach Angaben und Vorbildern aus den sozialen Medien. Hier stachelt man sich auch ordentlich auf. Die Frage, wofür man trainiert ist dann auch schnell beantwortet.
Mich persönlich würde das stören. Die Spezialisierung auf einen Sport würde mich langweilen.
Ich trainiere, damit ich stärker, schneller und klüger werden. Ich will mich darauf vorbereiten jetzt und auch später noch mobil zu sein. Ich will gesund sein und auch bleiben.
Kann ich einige Dinge besser als andere? Na klar. Und es ist teuflisch schwer, die schlechteren Dinge zu trainieren, weil ich darauf keinen Bock habe.
Aber was verpasse ich alles an Möglichkeiten, wenn ich es nicht tue?
Ich bin schlecht im Handstand. Super schlecht. Ich will das noch einmal richtig lernen.
Das ist nur ein Beispiel. Braucht man einen Handstand?
Nein.
Muß man einen Handstand können?
Ja.
Warum? Weil, es zu unseren körperlichen Möglichkeiten gehört und weil es Koordination, Mobility, Kraft und Kraftausdauer trainiert und weil es Spaß macht!
Und so geht es mir mit vielen anderen Dingen.
Und das schöne ist, ich habe Zeit. Ich habe ca. 80 Jahre Zeit, mich a) zu verbessern und b) Dinge zu lernen.
Training hat nämlich auch eine geistige Komponente. Unser Nervensystem, unser Gehirn, unsere inneren neuralgischen Abläufe sind trainierbar und sollten auch so behandelt werden.
Was hilft es mir, wenn ich nackt gut aussehe (was auch immer das heißt. Ich nutze nur den Werbeslogan) und im Alltag meine menschlich körperlichen Möglichkeiten links liegen lasse.
Fitness ist ein lebenslanger Prozess aus mehreren Komponenten, die alle trainiert werden wollen. Es ist kein Wettbewerb, um in meinen 20ern möglichst der Stärkste zu sein und die nächsten 50 Jahre mit Schmerzen und Verletzungen zu leben (Worst Case).
Ich trainiere, um stärker, schneller und klüger zu werden.
Was ist mit dir?